Endlich Sommer, endlich Sonne, und dann ins kühle Nass abtauchen. So hatte sich mancher vor einem halben Jahr den Sommer vorgestellt. Aber was kam? Corona und allerlei Beschränkungen. Man darf nur noch mit vorher gekauften Tickets ins Schwimmbad. Das geht auch online, aber in Reinheim muss man die Tickets ausdrucken, Name, Adresse und Telefonnummer draufschreiben. Ist das digital? Ist das die Zukunft?
Das darf man bezweifeln. Es gibt ein Onlinezugangsgesetz, was bundesweit den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen digital ermöglichen soll. Ein positives Beispiel sind hier Bafög Anträge oder auch Rentenanträge bei der Deutschen Rentenversicherung. Beide Dienstleistungen sind heute voll digital zu erledigen. Ein Schwimmbadticket dagegen ist doch eine einfach zu erwerbende Dienstleistung, denkt man. Mit nichten, muss man doch in Reinheim erst den Drucker anwerfen, und sich das kostbare Teil auf Papier bringen lassen. Das widerspricht nicht nur dem digitalen Gedanken, nein es ist auch unnötig wie uns Städte wie Babenhausen oder auch Darmstadt vormachen. Dort muss man nur den QR Code seines Handys mit dem Ticket an der Kasse vorzeigen, und schon wird man hereingelassen. Corona gibt’s auch in diesen hessischen Städten, das ist keine Ausrede. Dort gibt man seine Daten auch beim Online Einkauf ein, und schon ist alles in Sack und Tüten, falls die Daten wegen einer Infektionskette gebraucht werden.
Bei der Digitalisierung muss man von Beginn an wie die Nutzer denken, und die Prozesse danach ausrichten und nicht aus der Verwaltungssicht. Der Nutzer mit dem Handy will sein Ticket nicht ausdrucken. So kann man die Nutzer dann auch mitnehmen.
Archiv für den Monat: August 2020
Reinheimer Altstadt verschönern
Die Reinheimer Altstadt könnte ein Juwel sein. Als Teil der Fachwerkstrasse Deutschlands wird mit historischer Altstadt, Hofgut, Stadtmauern und Stadtpark geworben. Man entdecke dort entlang der Kirchstraße viele Fachwerkhäuser, ist in den Prospekten der Fachwerkstrasse zu lesen.
Wie sieht die Realität aus? Die Lastwagen sind glücklicherweise verbannt worden, aber trotzdem wird die Kirchstrasse noch fleissig als Durchgangsstrasse genutzt, gerade um einen möglichen Stau vor dem Bahnübergang zu entgehen. Wer an einem lauen Sommerabend mal durch die Altstadt unseres Nachbarn Groß-Umstadt flaniert, wird dort reges Leben, auch zu Corona-Zeiten vorfinden. Dort hat sich ein reichhaltiges kulinarisches und gastronomisches Angebot etabliert, was Menschen von nah und fern anzieht. Die Kirchstrasse hat auch das Zeug in dieselben Fußstapfen zu treten. Der Erfolg von dem Altstadtcafé, dem Kalbschen Haus und des Hofgut Cafés mit einem zeitgemäßen Angebot sprechen hier eine klare Sprache. Der Wochenmarkt im Hofgut schliesst sich diesem an und zeigt, dass ein Bedarf nach einem solchen Flanierangebot da ist. Das Kunstgewerbe versucht noch festen Fuß zu fassen, aber wenn die Stadt endlich den Durchgangsverkehr verbannen könnte, wäre ein gefahrloses Flanieren möglich. Geschäfte für Kunsthandwerkliches oder auch Bücher könnten dann auch auf Gelegenheitskäufer hoffen. Es ist an der Zeit gemeinsam mit den Anliegern und allen Interessierten aus Politik und Bürgerschaft ein Konzept entwickeln und umsetzen, durch das dieses Juwel zukunftsfähiger wird.