Sommer, Sonne, Schwimmbad, und jetzt das Ticket ausdrucken?

Endlich Sommer, endlich Sonne, und dann ins kühle Nass abtauchen. So hatte sich mancher vor einem halben Jahr den Sommer vorgestellt. Aber was kam? Corona und allerlei Beschränkungen. Man darf nur noch mit vorher gekauften Tickets ins Schwimmbad. Das geht auch online, aber in Reinheim muss man die Tickets ausdrucken, Name, Adresse und Telefonnummer draufschreiben. Ist das digital? Ist das die Zukunft?
Das darf man bezweifeln. Es gibt ein Onlinezugangsgesetz, was bundesweit den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen digital ermöglichen soll. Ein positives Beispiel sind hier Bafög Anträge oder auch Rentenanträge bei der Deutschen Rentenversicherung. Beide Dienstleistungen sind heute voll digital zu erledigen. Ein Schwimmbadticket dagegen ist doch eine einfach zu erwerbende Dienstleistung, denkt man. Mit nichten, muss man doch in Reinheim erst den Drucker anwerfen, und sich das kostbare Teil auf Papier bringen lassen. Das widerspricht nicht nur dem digitalen Gedanken, nein es ist auch unnötig wie uns Städte wie Babenhausen oder auch Darmstadt vormachen. Dort muss man nur den QR Code seines Handys mit dem Ticket an der Kasse vorzeigen, und schon wird man hereingelassen. Corona gibt’s auch in diesen hessischen Städten, das ist keine Ausrede. Dort gibt man seine Daten auch beim Online Einkauf ein, und schon ist alles in Sack und Tüten, falls die Daten wegen einer Infektionskette gebraucht werden.

Bei der Digitalisierung muss man von Beginn an wie die Nutzer denken, und die Prozesse danach ausrichten und nicht aus der Verwaltungssicht. Der Nutzer mit dem Handy will sein Ticket nicht ausdrucken. So kann man die Nutzer dann auch mitnehmen.

Wolfgang Krenzer