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… ist nicht (nur) die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. (Cineasten verstehen auf welchen Film ich anspiele…), nein es ist auch eine erschreckende Prozentzahl. Es ist eine Steigerungzahl. Und zwar von Rentnern.

Nicht diejenigen, die kurz vor Feierabend noch an der Kasse vor einem stehen, und mühsam mit ihrem letzten Kleingeld bezahlen. Nein, 42 Prozent mehr Rentner sind auf staatliches Geld aus der Grundsicherung angewiesen.

Das ist erschreckend! Wir leben im Landkreis Darmstadt-Dieburg, einer wirtschaftlich gut dastehenden Region, mit Arbeitsplätzen in den Städten und dem Jobmotor Frankfurt quasi  „in Wurfweite.“

Die ARD veröffentlichte einen Deutschland-Trend: Danach fürchtet mehr als jeder Zweite  sich davor, im Alter nicht abgesichert zu sein. Aus dem Kreissozialamt ist zu hören,  dass auch im Landkreis die Zahl steigt.

Nach Angaben dieses Amtes erhielten 2009 noch 842 Rentner diese Aufstockung, aber  diese Zahl stieg auf über 1200 im Dezember 2015. Ein Anstieg von eben besagten 42 Prozent.

Warum passiert sowas? Hohe Mieten, teure Lebenshaltungskosten werden angeführt, aber ist das alles? Ein unsteter Erwerbslebenslauf mit Beschäftigungslücken wirkt sich negativ aus. Firmenpleiten werden somit auch Jahre später bei der Rentenberechnung für die Beschäftigten ein Makel dastellen. Wer wenig verdient, erwirbt aber auch wenig Rentenpunkte. Und damit weniger Rentenanwartschaft.

Ist das alles eine Spätfolge der Agenda 2010 von Altkanzler Schröder? Damals wurde der Niedriglohnsektor salonfähig gemacht, mit dem heren Ziel mehr Menschen in Lohn und Brot zu bringen. Die Wirtschaft nutze aber diese Möglichkeit,  weniger qualifizierte Jobs in eben diesen Niedriglohnsektor auszulagern. Diese Menschen haben heute weniger Geld in der Lohntüte, sammeln daher weniger Rentenpunkte, und können kaum privat fürs Alter vorsorgen, da sie im hier und jetzt gerade so über die Runden kommen.

Was unter dem Stichwort „Fördern und Fordern“ ablief, war ein Senkung der Arbeitslosenzahlen, aber auch eine Senkung des Arbeitseinkommens für viele weniger Qualifizierte. Das erste schrieb sich die Regierung auf die Fahnen, das andere lies man lieber erst unter den Tisch fallen.

Denn wie sehr niedrige Löhne und die damit einhergehenden geringen Rentenbeiträge später Altersarmut erzeugen, spielte in der Agendadebatte zu Schröders Zeiten keine Rolle. Jetzt steuert die Generation von Minijobbern und Aufstockern  auf einen bitteren Lebensabend zu. Das darf nicht so bleiben. Ist ein System  mit einer „Beitragsbemessungsgrenze“ noch zeitgemäss für eine Solidargemeinschaft, wie es das Rentensystem dastellt?  Diese Grenze kappt Beiträge Besserverdienender. Vor allem aber muss das Rentensystem insgesamt neu austariert werden: zwischen Jung und Alt, Reich und Arm. Angestellt, Selbstständig oder Verbeamtet.

Aber wer traut sich an ein solch komplexes System ran?

 

Wolfgang Krenzer

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