Globalisierung als Chance der Region?

Wenn die Digitalisierung auf den demografischen Wandel trifft

 

Unsere Gesellschaft verändert sich gerade rasant und wir sind mittendrin! Die digitale Revolution trifft auf den demografischen Wandel – damit erleben wir eine der bedeutendsten Veränderungen seit der Industrialisierung. Jetzt gilt es, die daraus entstehenden Chancen zu nutzen.

 

Lesen Sie hier was Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, dazu schreibt.

Ich wurde nun gefragt, was ich mit dem Artikel bezwecke, was die Gedanken von Malu Dreyer denn mit Reinheim zu tun haben.

Das will ich gerne beantworten: Dreyer entwirft eine Vision einer besseren Gesellschaft und nutzt vorhandene Werkzeuge dazu, um diese aufzubauen. Manche sagen auch es wäre keine Vision, es sei eine Mission, also dass eine Partei diese Gedanken als Leitbild sieht, an der sich die konkrete Politik orientieren möge.

Sie schreibt: Mein Anspruch ist, dass es jeder kommenden Generation ein Stück besser gehen soll, als der Generation vor ihr. Und wenn die Balance von Arbeit und Freizeit, von Kindern und Karriere, von Aufstieg und Gesundheit heute stärker in unserem Bewusstsein ist, dann ist das ein Fortschritt, den wir nach Kräften unterstützen sollten.

Und hier schliesst sich der Kreis zu Reinheim. Was können wir hier vor Ort mit den (bescheidenen) Mitteln der Kommunalpolitik tun, um dieser Vision näher zu kommen, bzw. diese Mission zu erfüllen?

Sie hat zwei Ansatzpunkte: Einmal der sattsam bekannte demographische Wandel, der alle ländlichen Gebiete betrifft. Nun ist Reinheim, eben nicht nur das Tor zu Odenwald, sondern am Rande des Wirtschaftszentrums Rhein-Main gelegen nicht wirklich ländlich geprägt. Trotzdem verliert es dramatisch Einwohner unter 40 Jahren. Wie andere Gemeinden in wirtschaftlich schwachen Gebieten.

Der andere Ansatzpunkt ist der Wandel zur digitalen Gesellschaft, der es ermöglicht sinnbildlich die Werkbank ins Wohnzimmer zu stellen, oder besser gesagt den Büroschreibtisch virtuell in die eigene Wohnung zu positionieren. Mit anderen Worten, man muss nicht mehr täglich ins Büro, sondern kann viele Dinge von zuhause aus erledigen, und das zuhause muss dann auch nicht mehr im Ballungszentrum Rhein-Main liegen, sondern kann durchaus in der „Odenwaldhölle“ oder im „Pfälzer Wald“ liegen.

Ich selbst arbeite ja in der Softwarebranche, und da ist es schon seit einiger Zeit üblich „remote“ Arbeiten zu können, also nicht im Büro sondern zuhause. Es gibt Kollegen, die z.B. im strukturschwachen Nordhessen wohnen, und von dort aus ihre Brötchen verdienen können. Natürlich müssen sie auch ab und zu in Südhessen erscheinen, das ist eine Frage der Organisation.

Jetzt hat Malu Dreyer diese beiden Pole zusammengeführt, um zu zeigen, dass es möglich ist, der Abwanderung der Generation 30 bis 50 jährigen aus den Regionen entgegenzuwirken. Das geht natürlich nur in Zusammenarbeit mit den wirtschaftlichen Kräften.

Für Reinheim meine ich, dass wir hier kaum grössere Betriebe anlocken können, aber wir sollten uns verstärkt darum kümmern, dass Startup-Betriebe eine realistische Chance bekommen. Das heisst aber auch, dass wir die Abwanderung der „Generation U40“ gezielt angehen müssen, da diese wohl die grösste Zahl der Unternehmensgründer stellt. Und die machen das meist an ihrem Wohnort.

 

Der folgende Kommentar von Philipp Butschek wurde nur in Kenntnis des Dreyer-Textes geschrieben. Ich habe obige Interpretation des Dreyer-Textes erst später verfasst.

 

Wolfgang Krenzer

7 thoughts on “Globalisierung als Chance der Region?

  1. Ja, Malu Dreyer beschreibt in diesem Beitrag den Kern sozialdemokratischer Wirtschafts-, Sozial- und damit in letzter Konsequenz Gesellschaftspolitik.
    Das Land Rheinland-Pfalz ist allerdings auch ein wunderbares Beispiel dafür, dass es mit Reden und dem Entwerfen von Konzepten noch nicht erledigt ist.
    Rheinland-Pfalz ist insgesamt ein viel agrarisch geprägteres Land als das gesamte Hessen. Nur Nordhessen hat eine ähnliche Situation wie Rheinland-Pfalz. Ein Wirtschaftszentrum wie das Rhein-Main-Gebiet sucht man in Rheinland-Pfalz vergeblich.
    Mainz ist zwar Landeshauptstadt, aber drum herum ist mit der Ausnahme von Boeringer-Ingelheim im Grunde nur Agrarwirtschaft (Weinbau inklusive). Auch andere Städte wie Koblenz und Trier können das keineswegs kompensieren. Ludwigshafen und Umgebung leben von der BASF. Ansonsten sieht es recht trostlos aus. Das große Projekt „Nürburgring“, mit dem man die Region attraktiver machen wollte, scheiterte und wurde zum Milliardengrab.
    Diese Struktur hat allerdings im Bereich des demografischen Wandels auch seine Vorteile. Die „Rheinland-Pfälzer“ (sprich die Rheinhessen, Rheinländer,Pfälzer etc.) sind heimatverbundener (als der gemeine Südhesse) und haben weniger Probleme damit, wieder in ihre ländlich geprägte Heimat oder in ähnlich strukturierte Regionen zu ziehen. Gleichzeitig istmit Trier, Speyer, Kaiserslautern, Koblenz, Landau und Mainz auch noch zusätzlich mit Ausnahme von Ludwigshafen jede größere Stadt Im Vorteil, da sie auch Universitäts- bzw. Hochschulstadt ist, in der nicht wenige Absolventen dann versuchen, sich niederzulassen. Mainz ist beispielsweise gegenüber dem ewigen Rivalen Wiesbaden nahezu jung. Das liegt natürlich daran, dass Mainz mit zwei Fachhochschulen und der Universität und und durch seine nahezu „kleinbürgerliche“ Grundstruktur ganz andere Voraussetzungen als Wiesbaden hat, welche eine Fachhochschule und eine etliche Skandale produzierende Privathochschule und ein viel großbürgerlichere Bevölkerung (und damit auch Grundstückspreise und Mieten) hat.
    Ebenso haben die „rheinland-pfälzischen“ Hochschulstädte auch selbstredend keine Probleme mit der Digitalisierung. Dass der ländliche Raum eine solche Versorgung nicht hat, wird im Vergleich zu Hessen mit dem größeren Lokalpatriotismus kompensiert. In Hessen war von der „Odenwaldhölle“ zu lesen. Über Pfalz oder Eifel könnte man mit Sicherheit ähnliches schreiben. Hier ticken die Leute allerdings ein wenig anders. Zum Wohle der ländlichen Regionen Rheinland-Pfalz‘.

    Wenn jetzt der Reinheimer Kreis, eine lokalpolitische Gruppierung im südhessischen Reinheim am Rande zum Odenwald, einen solchen Beitrag der sozialdemokratischen Ministerpräsidentin des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, hier nahezu unkommentiert postet, stellt sich natürlich die Frage, was hat das dort Geschriebene mit Reinheim zu tun und welche Konsequenzen ziehen wir aus jenem dort Geschriebenen?

    Ad primam: Aus Nürburgring-Desaster lernen!
    Wirtschaftsräume entstehen, sie können allerdings nicht erzwungen werden. Zunächst einmal muss man die ökonomischen Gegebenheiten beobachten, analysieren und dann je nach Potential entwickeln. Reinheim hat den strukturellen Nachteil gegenüber Gemeinden wie Groß-Umstadt, Dieburg, Ober-Ramstadt, Pfungstadt oder Weiterstadt (um nur einige zu nennen), dass es keinen direkten Autobahn-Anschluss hat. Das ist also für jedes überregional agierendes, produzierendes Gewerbe ein Standort-Nachteil. Das gilt auch für (um gleich das Stichwort „Digitalisierung“ aufzugreifen) für jedes Software-Unternehmen, was nicht in web-Dienstleistung „macht“, sondern welches auch mit materiellen Produkten in Form von CDs auf den Markt gehen will. Denn diese müssen auch so effizient wie möglich von A nach B transportiert werden.
    Die Diskussion um die Geländeerweiterung von Mepla-Alfit zeigte, dass (insbesondere aufgeheizt der damaligen CDU-Spitze) nicht uneingeschränkt ein direktes Interesse an Gewerbe in Wohnungsnähe existiert. Durch pragmatische Lösungen gelang es allerdings Bürgermeister Hartmann und Rot-Grün, dieses Problem zu lösen.
    Große Gewerbeflächen machen daher aus mehreren Gründen in Reinheim keinen Sinn. Sie wären der Reinheimer „Nürburgring“.

    Ad secundam: Mehr Gewerbe sorgt für finanzpolitische Diskriminierung
    Ein höheres Maß an Gewerbe ist nicht unbedingt die Lösung für Reinheim. Die Entwicklung von Groß-Umstadt beispielsweise zeigt, wie eine Stadt gerade durch eine Steigerung im Bereich des Gewerbes am Ende weniger Geld im Haushalt zur Verfügung hat. Das hat auf der einen Seite damit zu tun, dass Gewerbeflächen viel günstiger als Wohnflächen sind. Das hat aber insbesondere durch eklatante Steigerungen bei Kreis- und Schulumlage und einer Absenkung beim kommunalen Finanzausgleich die Folge, da die Stadt ja ökonomisch besser dastünde. Allerdings weiß jeder, der irgendwie mal mit Volkswirtschaftslehre in Berührung kam, dass die Gewerbesteuer, da sie an der konjunkturellen Entwicklung der entsprechenden Unternehmen hängt, sich nicht stetig sondern in Form der bekannten Konjunkturkurve entwickelt. Sprich die Abgaben steigen stetig, die Einnahmen durch das Land sinken stetig, Aber die „Mehreinnahmen“ durch die Gewerbesteuer bewegen sich in „Aufs“ und „Abs“. Eine Verschlechterung der Kommunalen Finanzverhältnisse sind die Folge.

    Ad tertiam: Die Mentalitäten sind völlig anders!
    Wie oben beschrieben, haben die Rheinland-Pfälzer durch ihre signifikant ländlich geprägte Heimat kein Problem, in ihre Heimat nach Oberwesel, Gau-Algesheim oder nach Kirchheimbolanden zurückzukehren.
    Wenn man in unseren Breitengraden in den Kontakt mir jungen Bürgern kommt, die zwischen Abitur und Berufseinstieg stehen, wollen die erst mal weg; mindestens nach Darmstadt. Sie schätzen das „großstädtische“ Leben in Kommunen wie Darmstadt, Frankfurt, Mannheim oder Mainz und zeigen zumeist nicht den unbedingten Willen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Ein bisschen Gefühl von „Odenwaldhölle“ tragen viele in sich. Der Trend zur urbanen Lebenswelt wirkt viel stärker, da die jungen Leute bei uns das bereits in jungen Jahren kennen und schätzen lernen: Darmstadt, Frankfurt, Mannheim etc. sind vor der Haustür. Das ist beim Pfälzer ein wenig anders.

    Ad quartam: Schwere finanzpolitische Zeiten für Kommunen
    Nach Meinung des hessische Städte- und Gemeindebundes ist auch die Neuauflage des Kommunalen Finanzausgleiches genauso verfassungswidrig wie der ursprüngliche. Hessische Gemeinden werden weiterhin durch das Land Hessen unterversorgt. Das erhöht natürlich das Investitionsrisiko der Kommunen. Reinheim gelingt es in solchen Rahmenbedingungen noch, in einem außerordentlichen Maße freiwillige Ausgaben für Betreuung, Vereinsförderung, Schwimmbad und Ehrenamt zu stemmen. Das ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Und unter solchen finanzpolitischen Rahmenbedingungen läuft man sehr schnell Gefahr, all das durch einen unausgeglichenen Haushalt zu gefährden („Segnungen“ wie Straßenbeiträge inklusive). Da sind die Landesbeamten durch Anweisung der hessischen Landesregierung rigoros. Danke, Volker Bouffier.

    Konsequenzen:
    Ja, die Zeiten ändern sich. Keiner wäre begeistert, wenn wir in Nähe der Seewiesen ein Unternehmen wie die BASF oder Opel ansiedeln würden (auch wenn das gerade die volkswirtschaftliche Stärke Deutschlands ist).
    Heute hoffen viele auf die Digitalisierung der Gesellschaft und damit auch der Wirtschaft. Reinheim und die anderen Landkreiskommunen haben sorgfältig den Netzausbau in die Hand genommen und haben eine sehr kosteneffiziente Lösung am Ende gefunden. Mit Blick auf den Punkt 4 haben sie damit sehr weise gehandelt, indem sie nicht direkt auf den erstbesten Zug draufgesprungen sind. Auf der anderen Seite, muss man allerdings zur Kenntnis nehmen, dass Reinheim ökonomisch andere Voraussetzungen als andere Landkreiskommunen hat. Auch die Mentalität im Vergleich zu Rheinland-Pfalz „urbaner“ tickenden Landkreis Darmstadt-Dieburg spielt eine Rolle, da hier eine größere Tendenz zum urbaneren Lebensraum existiert.

    Das hat zur Folge, dass Reinheim sich zunächst auf den Bereich der Konsolidierung der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Kommunalfinanzen fokussieren sollte. All diese Bereiche sind durch äußere Bedingungen gefährdet.
    Alle anderen Ressourcen müssen wohlüberlegt werden.
    Einen Nürburgring kann sich Reinheim nicht leisten. Fokussiertes, wohlüberlegtes Handeln ist das Gebot der Stunde.

  2. Hallo,

    also mit dem Nürburgring Desaster hat Malu Dreyer nun wirklich nichts zu tun, und auch ihre Ideen kann man wohl kaum damit in Zusammenhang bringen. Dagegen ist die Lage Reinheims eben nicht so weit ab vom Schuss, wie es manches Nord, oder Osthessische Provinznest ist. Wir liegen einen Steinwurf von der Wissenschaftsstadt Darmstadt entfernt, das muss man doch als Anreiz zum Wohnen und Arbeiten ausnutzen können.

    Gewerbesteuer hin, Finananzausgleich her. Gewerbeansiedlung hat für die Reinheimer Regierenden anscheindend nur den Charme einer Steuereinnahme. Das kann aber nicht alles sein. Sie bringt auch Kaufkraft und junge Leute in die Stadt. Das ist gerade im Zuge des demographischen Wandels nicht unerheblich.

    Wie Phillip die Mentalitäten der Hessen und Pfälzer vergleicht, ist recht abenteuerlich. Meiner Meinung nach wollen alle junge Menschen nach der Schule/Ausbildung etwas erleben, raus aus dem Elternhaus, am besten in eine Großstadt, wo man sich austoben kann. Da unterscheiden sich Hessen von Pfälzern kaum. Ob sie dann zurückwollen oder können, hängt ursächlich vom Faktor Arbeitsplatz ab. Meiner persönlichen Erfahrung will man später wieder in eine ähnlich strukturierte Umgebung zurück, wie in der man aufgewachsen ist. Also nicht unbedingt zurück in die Odenwaldhölle, aber doch in ein ähnlich ländliches, Klein-, oder Großstädtisches Ambiente.

    1. Lieber Horst,
      zunächst einmal werde ich „Philipp“ geschrieben. Da bin ich wirklich empfindlich. Denn Philipp kommt von „Φίλιππος“ (Philippos/lat. Philippus). Da ist nur ein Lambda („λ“) und das ist natürlich aus dem Grund, weil der Name aus den Worten „φίλος“ (philos/dt. Freund) und „ἱππος“ (hippos/dt. Pferd) zusammengesetzt ist. In manchen Sprachen fällt das letzte „p“ weg wie beispielsweise „Felipe“ (span.) oder „Philip“ (engl.). Woher die Schreibweise „Phillip“ kommt, weiß wohl nur Gott allein, mir ist sie zumindest ein Rätsel.

      Nun gehen wir aber mal in medias res. Sie schreiben hier:
      „Gewerbesteuer hin, Finananzausgleich her. Gewerbeansiedlung hat für die Reinheimer Regierenden anscheindend nur den Charme einer Steuereinnahme.“
      Ich weiß natürlich nicht, welchen Beruf Sie ausüben und wie Sie grundsätzlich zu wirtschaften pflegen. Allerdings stellt sich natürlich stets bei investiven Maßnahmen die Frage nach der Finanzierbarkeit, dem Nutzen, möglichen Folgekosten etc.
      Und dann muss man sich als Finanzpolitiker, der den Anspruch hat, seriös mit, in letzer Konsequenz, Ihrem Steuergeld zu hantieren, sich natürlich die Frage stellen, ob das dort investierte Geld gut angelegt ist und wie es mit der Rentabilität aussieht.
      Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat eben auch mit den besten Absichten versucht, mit dem Nürburgring ein Zentrum zu schaffen, von dem die ganze Region profitiert. Ging nur eben schief. Und das liebe Steuergeld ist auch futsch. Nur nebenbei erwähnt, war Malu Dreyer zur damaligen Zeit Mitglied der Landesregierung. An einem Kabinettsbeschluss wird sie daher sehr wohl mitgewirkt haben.
      Ich gebe Ihnen insofern Recht, dass wir Reinheimer wohl unsere Vorzüge möglicherweise offensiver verkünden sollten. Wo finden Sie in unserer Umgebung denn noch eine Grundsteuer B mit 300 Punkten? Wo kostet ein Kindergartenplatz für das erste Kind 120€ (für das zweite ist der Platz gar gratis)?
      Wo werden noch in einem so hohen Maße verschiedenste Vereinsformen so gefördert wie in Reinheim?
      Das sind alles bereits enorme Pluspunkte gegenüber anderen Gemeinden, die wir vorzuzeigen haben, Horst.
      Und das liegt unter anderem daran, weil wir eine sehr gut ausbalancierte Gewerbepolitik in Reinheim haben. Wir haben eine sehr gute Wertschöpfung pro Hektar Gewerbefläche (Die Zahlen reiche ich Ihnen gerne nach).
      Wolfgang Krenzer schreibt, dass wir „Start-ups“ eine realistische Chance bekommen sollen. Die bekommen sie in Reinheim. Wir haben auf dem alten Remak-Gelände beispielsweise einen privaten „Technologie-Park“. Das „schnelle Internet“ kommt auch. Herr Krenzer schreibt selbst, dass größere Betriebe wohl nicht nach Reinheim kommen werden. Die Bedingungen für „Start-Ups“ sind gegeben. Nur werden die auch auf die Schnelle nicht für viele Arbeitsplätze sorgen. Das zu glauben, ist leider völlig illusorisch, Horst.
      Daher sollte man sich eben bewusst sein, welche Möglichkeiten der Wirtschaftsstandort Reinheim wirklich hat. Und man sollte auf wirtschaftspolitische Abenteuer zum Wohle des städtischen Haushaltes (und damit auch zum Wohle Ihres Geldbeutels) verzichten.

      1. Lieber Philipp,

        mea culpa, mea maxima culpa, dass ich Ihren Namen mit zu viel Lamda und zu wenig Pi gewürzt hatte. Ich denke, den Kummer sind Sie bereits gewohnt, da ist so ein simpler Name wie Horst leichter zu handeln. Im deutschen Sprachraum. Geht man aber hinaus ins französische oder englischsprachige Ausland… Gott bewahre…

        Sie kommentieren meinen Beitrag mit Fragen zu Finanzierbarkeit. Ich kann natürlich nachvollziehen, dass Massnahmen welcher Art auch immer bezahlbar sein müssen. Das ist im privaten wie im öffentlichen Sektor so.

        Dabei hatte ich doch gar keinen Vorschlag gemacht, was überhaupt finanziert werden solle. Ich hatte lediglich angedeutet, dass ich es falsch finde, Gewerbeansiedlung nur mit der Brille des Stadtkämmerers zu sehen, der wie Dagobert Duck die Dollarzeichen im Auge hat, wenn ein florierendes Unternehmen in die Stadt zieht. Aber das ist ja für uns leider realitätsfern.

        Ich finde es richtig und wichtig, wenn junge Unternehmen, die in Reinheim sind, und expandieren wollen, nicht in Nachbargemeinden ausweichen müssen. Es mag im Einzelfall natürlich immer dafür Gründe geben, aber das soll nicht der Regelfall werden.

        Der Technologiepark im alten Remak Gebäude geht, soweit ich weiss, auf eine Initiative des Remak Gründers Dieter Keil zurück. Das ist doch ein guter Ansatz. Dann sollte aber meiner Meinung nach die Politik nicht so abwertend schreiben „Mehr Gewerbe sorgt für finanzpolitische Diskriminierung“.

        Stellen Sie sich vor, Sie sind so ein junger „Start-up-Unternehmer“, haben eine gute Geschäftsidee, könnnen diese im Technolgiezentrum auch verwirklichen, und stehen vor der Expansion. Wenn Sie dann so Sätze lesen wie oben beschrieben, vergeht einem eventuell die Lust in Reinheim weiter zu investieren, weil man sich als „nicht gerne gesehener Gast“ fühlt.

        Ich meine, die Message, die die möglichen Investoren und Startups lesen soll, heisst, ihr seid Willkommen. Nicht mehr und nicht weniger.

        1. Lieber Horst,
          ich nehme ihre Entschildigung natürlich an. Ich wollte Sie damit nicht angreifen, sondern den Sachverhalt mit meinem Vornamen erläutern, da Sie nicht der erste sind. Das gelingt auch Leuten mit „komplexeren“ Vornamen und hat damit nichts mit Ihrem Vornamen zu tun 😉

          Nun wieder zur Sache.
          Sie wissen mit Sicherheit, dass dieses posting auf der Seite des Reinheimer Kreises natürlich nicht aus dem Nichts entstanden ist. Wir befinden uns gerade im laufenden Bürgermeister-Wahlkampf auch in einer Debatte zur Gewerbe- und Wirtschaftspolitik. Sie können sich mit Sicherheit an die Äußerungen des CDU-Kandidaten zur Situation des Reinheimer Gewerbes, insbesondere zur unteren Darmstädter Straße, erinnern. In diesem Zusammenhang sind auch Forderungen der CDU zu sehen, in Reinheim müsste noch ein größeres Gewerbegebiet entstehen.
          Ich persönlich sehe auch die neuen Initiativen von Reinheimer Kreis und CDU in diesem Zusammenhang. Herr Krenzer hat ja kenntlich gemacht, dass mein erstes Statement vor seinem genauerem Statement verfasst wurde. Das heißt, Horst, auf was beziehe ich mich?
          Natürlich beziehe ich mich als Stadtverordneter dann auf die bestehenden Debatten. Ich gebe allerdings auch zu, dass ich diese vorherschicken hätte müssen, damit diese für jeden Leser nachvollziehbar ist.

          Ich persönlich habe natürlich nichts gegen Gewerbe in Reinheim.
          Ganz im Gegenteil. Sie erinnern sich mit Sicherheit sowohl an die Expansion von Mepla-Alfit als auch von Merz & Co. Beiden Geländeerweiterungen habe ich als Stadtverordneter mit der SPD-Fraktion zugestimmt. Stimmung gegen die Erweiterung bei Mepla-Alfit machte damals die CDU (!!!). Die SPD hat stets das Reinheimer Gewerbe unterstützt.
          Sie haben recht. Der Technologiepark basiert auf eine private Initiative, die ich natürlich gegrüße und unterstützen will. Ich habe ihn ja selbst als Beispiel für einen gelungenen Raum für Start-Up’s hier ins Gesrpäch gebracht.
          Wir haben auch andere Gewerbeflächen zur Verfügung, in der junge Unternehmensgründer starten können.
          Die von Ihnen zitierten Aussagen, beziehen sich konkret nicht auf junge Unternehmensgründer, für die es in Reinheim Raum gäbe, sondern sie beziehen sich auf die von mir hier oben erwähnten Forderungen. Und bei solchen Forderungen, die stark investiv für den städischen Haushalt wären, kann man die Perspektive des Stadtkämmerers nicht ignorieren. Ich bitte Sie und alle anderen Leser darum, dies in diesem Zusammenhang zu sehen und zu verstehen.
          Ich bitte Sie, Horst, auch um Verzeihung, dass ich Ihnen diese Haltung implizit unterstellt habe, da ich aus dieser Perspektive heraus geantwortet habe. Wir sind, zumindest sehe ich das momentan so, uns beide einig.

  3. Sollte dies im klartex gefagt Philipp Butscheck bei Malu Dreyer gröstenteils abgeschrieben haben. Wenn ja wieso erscheint dies hier RK .News
    Ich denke diese Grenzüberschreitenden Themen sollten hier nicht vorrangig erörtert
    werden . Ich dachte es wären New,s für die Reinheimer Bürger kurz , klar , und zutreffend zu erfahren. auf sollche Ochos wie der Nürburg – Ring Umbau hat wenig
    mit Reinheim ,vielmehr mit Umverteilung von Steuergeldern und Nutzung durch Werbung für die Allianz und deren Geschäftparnern im P.R. bereich zu sehen.
    Das wiederum wäre einThema um das sich die „Bratwurstjournalisten “ vom Darmstädter Echo ihre Brötchen verdienen sollten.

Schreibe einen Kommentar