Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Dienstag hat
eine für alle Familien mit kleinen Kindern großartige
Entscheidung getroffen: Ab dem 01.08.2018 ist der Besuch der
Kindergärten und Kindertagesstätten für Ü3-Kinder
elternbeitragsfrei! SPD und Grüne haben also dem Druck von RK
und CDU nachgegeben. Ein großer Erfolg!
Auch in anderer Sache hat es nun endlich eine Entscheidung
gegeben, diesmal aber eine schlechte: Die Stadt Reinheim wird
auf ihren eigenen Gebäuden keine Router für das Freie
WLAN-Netz Reinheim errichten. Die Begründungen dafür waren
skurril.
Ebenso will Rot-Grün sich nicht für die generelle Abschaffung
von Straßenbeiträgen in Hessen einsetzen.
Weiteres Thema: Die aktuelle Situation der Senio, erstmals
seit vielen Jahren in der Stadtverordnetenversammlung.
Beachten Sie auch unseren Hinweis in Sachen
Datenschutzgrundverordnung.
Wir wünschen eine schöne Ferienzeit.
Ihr Reinheimer Kreis
Zu den Themen:
- Kindergärten ab dem 01.08.2018 vollständig beitragsfrei!
- Freies WLAN auch auf städtischen Gebäuden: Rot-Grün will das nicht
- Rot-Grün will sich nicht gegen Straßenbeiträge einsetzen
- Bericht unseres Fraktionsvorsitzenden zur Senio in der Stadtverordnetenversammlung
- Anfrage des RK: Kindergartenversorgung in Reinheim
- Stadtverordnetenvorsteher erneut überfordert
- Hinweis zur Datenschutzgrundverordnung
- Termine
1. Kindergärten ab dem 01.08.2018 vollständig beitragsfrei!
Der vergangene Dienstag brachte eine sehr gute Nachricht für
Eltern von noch nicht schulpflichtigen Kindern. Ab dem
01.08.2018 ist der Besuch eines Kindergartens beitragsfrei,
egal wie lange das Kind die Kita besucht. Die Eltern zahlen
also nicht mehr bis zu 204 Euro im Monat (bis zu 124 Euro
Ganztagsplatz plus bis zu 80 Euro Verpflegungsgeld), sondern
künftig höchstens 80 Euro im Monat, wenn das Kind in der Kita
ein Mittagessen bekommt.
Das entlastet die Familien ganz erheblich und ist deshalb eine
der wichtigsten sozial- und familienpolitischen Verbesserungen
der vergangenen Jahre. Zu verdanken ist sie einem Gesetz der
(von CDU und Grünen getragenen) Hessischen Landesregierung,
die den Kommunen 135,60 Euro je gemeldetem Kind vom 3.
Geburtstag an bis zum Eintritt in die Schule zuweisen.
Aufgrund der recht niedrigen bisherigen Kindergartengebühren
in Reinheim in Höhe von 108 Euro für sechs Stunden bzw. 124
Euro für einen Ganztagsplatz reicht dieser Betrag in Reinheim
aus, um den Kindergartenbesuch komplett beitragsfrei zu
machen.
Dennoch hatte Bürgermeister Hartmann (SPD) zuerst einen
Entwurf in den Magistrat eingebracht, nach dem für einen
Ganztagsplatz weiterhin 24 Euro gezahlt werden sollten
(zusammen mit der Verpflegungspauschale also 104 Euro). Das
wurde auch mit der Mehrheit der Stadträte von SPD und Grünen
so beschlossen.
Das konnten wir so natürlich nicht akzeptieren, weshalb wir
direkt nach dem Magistratsbeschluss beantragten, den
Kindergartenbesuch komplett elternbeitragsfrei zu machen, die
24 Euro also zu streichen. Das gleiche beantragte auch die
CDU.
Erfreulicherweise schwenkten später die Fraktionen von SPD und
Grünen ebenfalls auf diesen richtigen Weg ein und schlugen
ebenmfalls eine Änderung des Magistratsbeschlusses vor. Dafür
gebührt ihnen unser Dank und Respekt, ist es doch sehr
ungewöhnlich bis einzigartig, dass Vorlagen der Verwaltung
durch die Koalitionsfraktionen geändert werden. Bemerkenswert
ist auch, dass es ganz offensichtlich im Vorfeld des
Magistratsbeschlusses keine Abstimmung zwischen den rot-grünen
Magistratsmitgliedern und ihren Fraktionen gegeben hat.
Da der Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen sehr ungenau
und uneindeutig formuliert war, haben wir beantragt diesen
erneut zu ändern, um die Unklarheiten zu beseitigen. Das wurde
von Rot-Grün jedoch abgelehnt. Direkt zu Beginn der
Stadtverordnetenversammlung aber legten sie eine sogenannte
"redaktionelle Änderung" vor, die wortgleich mit unserem
Antrag war. Deshalb haben es SPD und Grüne am Dienstag
tatsächlich fertiggebracht, zwei genau gleiche Anträge
unterschiedlich zu behandeln: Den Antrag des RK abzulehnen und
den wortgleichen eigenen "reaktionell geänderten" Antrag dann
zu beschließen. Die Beurteilung dessen überlassen wir Ihnen...
Natürlich war man trotz gleicher Ziele auch nicht bereit,
gemeinsame Anträge zu stellen und zu befassen. Unserem
Entgegenkommen in der letzten StaVo wurde also nicht gedankt.
Skurril auch die Bemühungen von Bürgermeister Hartmann und
seiner Koalition, die Lorbeeren der Entgeltfreiheit nicht
allein der Landesregierung zu überlassen. Obwohl Grundregeln
der Mathematik etwas anderes beweisen, behauptet er weiterhin,
die Stadt bekomme keine Entlastung. Das ist nachweislich
schlicht und einfach falsch. 90 Kinder mit bis zu 124 Euro
können keinen höheren Betrag ergeben als 100 Kinder zu 135,60
Euro. Gut, in Reinheim kann das natürlich schon so sein, wenn
der Bürgermeister das will.
Wobei es einer solchen Zahlentrickserei doch gar nicht
bedürfte, kann die Stadt Reinheim ja guten Gewissens darauf
verweisen, den ganz überwiegenden Teil der Kindergartenkosten
aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Das ist tatsächlich eine
große Leistung, auf die wir sehr stolz sein können und die bei
weitem nicht alle Kommunen im Umkreis vorweisen können.
Befremdlich, wenn Herr Hartmann durchblicken lässt, dass es
ihm wichtiger ist, die Stadt Reinheim zu entlasten als die
Familien. Ähnliches hat er ja in früheren Jahren schon
mehrfach durchblicken lassen. Er sprach dann immer davon, dass
die Kindergartenkosten zu je einem Drittel von Land, Stadt und
Eltern getragen werden müssten, wie es einmal gewesen ist.
Einmal hat er sogar in öffentlicher Sitzung gefordert, die
Elternbeiträge anzuheben. Gut, dass sich politische Vernunft
und soziales Gewissen durchgesetzt haben. Vielen der 450 armen
Kinder in Reinheim wird es künftig besser gehen. Hoffentlich
gehen nun noch mehr Kinder in die Kindergärten und genießen
die gute frühkindliche Bildung, die dort vermittelt wird.
Schade auch, dass die Reinheimer Grünen es nicht für notwendig
befanden, die von der auch grünen Landesregierung erreichten
großen Verbesserung für Familien im Stadtparlament zu
verteidigen.
2. Freies WLAN auch auf städtischen Gebäuden: Rot-Grün will das nicht
Seit Oktober 2016 waren unsere Anträge unterwegs, wir haben
alles versucht: Brücken gebaut, Wünsche erfüllt, eine Anhörung
durchgeführt, Bedenkzeiten wieder und wieder gegeben, zuletzt
auch gegen unseren Willen: Dennoch hat Rot-Grün bei Enthaltung
der DKP gegen die Einrichtung von Routern oder Verstärkern auf
städtischen Gebäuden gestimmt. Die Koalition will also die
Einrichtung des Freien WLAN in Reinheim nicht unterstützen.
Die Argumente für diese ablehnende Haltung sind teilweise
skurril. Die SPD beispielsweise spricht davon, dass das nicht
Aufgabe der Stadt sei, man im Schwimmbad ja kein Internet
brauche, da solle man sich ja erholen, und man außerdem nicht
sicher sei, ob nicht doch durch eine Teilnutzung der
städtischen Bandbreite Einblick in städtische Daten genommen
werden könne. Alle anderen Argumente, die schon einmal
vorgebracht worden waren, wurden hingegen nicht wiederholt.
Bemerkenswert ehrlich die Aussage eines SPD-Redners. "Ich
kenne mich ja technisch nicht so aus." Tja, genau das ist das
Problem. Denn sonst wüsste die SPD, dass alle diese Bedenken
unbegründet sind. In anderen Städten wie Babenhausen, in den
Bussen und Bahnen der DADINA und der DB, beim Landkreis
Darmstadt-Dieburg usw. usw. ist das alles kein Problem. Die
ganze Welt wird digital, überall wächst das Free-Wifi-Netz,
selbst in Ländern wie Lettland und Rumänien. Nur die
Reinheimer Koalition macht das nicht mit.
Den Vogel ab schossen dieses Mal die Grünen, die bei einer
Beteiligung der Stadt am Freien WLAN-Netz Reinheim erhebliche
Gefahren für die Gesundheit vor allem junger Menschen durch
erhöhte Strahlung und Suchtgefahren durch zu hohen Smartphone-
und Internetgebrauch sahen. Sie sahen sich im Kampf gegen den
"W-Wahnsinn" durch Vermeidung von Routern auf Rathaus und
Feuerwehr in Reinheim. Mehr Details können Sie bereits vorab in
unserem noch nicht ganz fertigen Antworttext
zur Reaktion der Grünen lesen: reinheimer-kreis.de/?p=3110&secret=C9FWxt
Da stellt sich doch die Frage, ob die grünen Stadtverordneten
wohl Smartphones ohne Strahlung in der Tasche haben, und wieso
sie beispielsweise der Schaffung eines Glasfasernetzes im
Landkreis Darmstadt-Dieburg zugestimmt haben? Leider wussten
sie offenbar auch nicht, dass in der DKSS schon in der 5.
Klasse sogenannte Medienbildung durchgeführt wird, um die
Jugendlichen im verantwortlichen Umgang mit Internet und
Smartphone zu schulen. Zur Haltung der Reinheimer Grünen passt
auch nicht, dass der Schuldezernent im Landkreis Grüner ist,
genauso wie der hessische Digitalminister Al-Wazir, die grüne
Darmstädter Bundestagsabgeordnete Mitglied im Ausschuss für
Digitales und sogar der Berichterstatter des Europaparlaments
für Digitales Mitglied der grünen Partei. Und da haben wir
Darmstadts Oberbürgermeister Partsch noch nicht erwähnt, der
Darmstadt aktuell zur Digitalstadt macht. Reinheim hingegen
bleibt in der Vergangenheit stehen. Politik von vorgestern,
nicht zum ersten Mal.
Aber keine Sorge: Wir werden das Freie WLAN-Netz in Reinheim
mithilfe von Gewerbetreibenden, Gastwirten und privaten
Unterstützern weiter ausbauen, und damit helfen, den Standort
Reinheim attraktiver zu machen, die Reinheimer Wirtschaft zu
unterstützen und es auch weniger reichen Menschen zu
ermöglichen, mit der digitalen Entwicklung Schritt zu halten.
Sich beispielsweise auch dann online bewerben zu können, wenn
das Portemonnaie für einen eigenen Internetanschluss nicht
ausreicht.
3. Rot-Grün will sich nicht gegen Straßenbeiträge einsetzen
Wir haben in einem weiteren Antrag vorgeschlagen, dass sich
der Magistrat beim Hessischen Städte- und Gemeindebund sowie
bei der Hessischen Landesregierung für die völlige Abschaffung
von Straßenbeiträgen einsetzen soll. Außerdem wollten wir,
dass die Stadt der "Initiative Straßenbeitragsfreies Hessen"
beitritt.
Auch das lehnten SPD und Grüne, und leider auch die CDU, ab,
obwohl die SPD in ihrem Landtagswahlprogramm ausdrücklich
selbst die Abschaffung der Straßenbeiträge fordert. Begründet
wurde das damit, dass man das ja in Reinheim nicht brauche und
deshalb keine Notwendigkeit sähe.
Wie wir in Groß-Bieberau sehen, kann es aber sehr schnell
gehen, dass doch Straßenbeiträge eingeführt werden müssen,
auch wenn das seit kurzem auch für verschuldete Kommunen nicht
mehr vorgeschrieben ist. Wir hätten uns hier mehr Engagement
und ein klareres Bekenntnis gegen die ungerechten
Straßenbeiträge gewünscht - und die Bürger Reinheims
sicherlich auch. SPD, Grüne und CDU aber lehnten das ab.
Schade. Merken Sie sich das für die nächste Wahl.
4. Bericht unseres Fraktionsvorsitzenden zur Senio in der Stadtverordnetenversammlung
Erstmals seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten wurde wieder
ein Bericht aus einem der Gemeindeverbände im Stadtparlament
gehalten, in dem Reinheim Mitglied ist: Unser
Fraktionsvorsitzender Jörg Rupp berichtete zur aktuellen
Situation des Senio-Verbandes und darüber, dass bei der
nächsten Verbandsversammlung am 28.06. wohl erste
entscheidende Weichen für die Zukunft des Verbandes gestellt
werden.
Dann geht es um die Frage, ob demnächst ein neuer Vorstand
gewählt werden kann, ob eine hauptamtliche Geschäftsführung
eingesetzt wird und ob die Altenpflegeschule an den Kreis
abgegeben werden soll.
Aus unserer Sicht können die anstehenden
Grundsatzentscheidungen zur Zukunft der Senio nicht allein
Sache von zwei Vertretern Reinheims in der Verbandsversammlung
sein, sondern benötigen als Grundlage eine Willensbildung
aller Vertreter der Bürgerinnen und Bürger Reinheims, also der
Stadtverordnetenversammlung. Deshalb hat unser
Fraktionsvorsitzender Jörg Rupp als Vorsitzender des Haupt-
und Finanzausschusses der Senio-Verbandsversammlung seit
Monaten die Reinheimer Fraktionen umfassend informiert und
auch einen entsprechenden Antrag eingebracht, der noch im
Verfahren ist.
Den Bericht unseren Vorsitzenden in Stichworten finden Sie auf
unserer Homepagereinheimer-kreis.de/wp-content/uploads/2018/07/Stichworte-Bericht-Senio-19.06.2018.pdf
5. Anfrage des RK: Kindergartenversorgung in Reinheim
Der Kindergartenbedarfsplan der Stadt Reinheim spricht von 72
fehlenden Plätzen ab dem 01.08.2019, der Bürgermeister aber
behauptet, es gebe keine Engpässe. Denn die Bedarfsplanung
berücksichtige nicht, dass die Kinder ja erst so nach und nach
in den Kindergarten kämen. Außerdem werde eine volle Gruppe
vorgehalten, die aktiviert werden könne.
Hoffen wir, dass er Recht hat. Wir werden das sehr genau
beobachten und sind natürlich für Hinweise dankbar, wenn es
dann doch haken sollte. Einfach bei uns melden! Wir kümmern
uns.
6. Stadtverordnetenvorsteher erneut überfordert
Leider war der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Schmidt auch
dieses Mal wieder überfordert, fiel er doch zuerst Rednern der
Opposition mit dem Hinweis ins Wort, sie dürften bei der
Begründung eines Antrages nicht zur Sache sprechen, um diesen
anschließend eine erneute Wortmeldung zu verweigern. Wir
hoffen, dass in Zukunft die alte Regelung gilt, dass jede/r
nur einmal sprechen darf, aber eben bei der Begründung eines
Antrages auch zur Sache.
Des weiteren ließ es der Stadtverordnetenvorsteher zu, dass
sowohl aus dem Zuschauerraum als auch aus dem Bereich der
Stadträte teilweise lautstark zwischengerufen wurde. Wir
hoffen, dass das in Zukunft abgestellt wird.
Beides werden wir bei der nächsten Ältestenratssitzung
thematisieren.
7. Hinweis zur Datenschutzgrundverordnung
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Ihr Reinheimer Kreis
8. Termine
- Sommerferien!
- 08.08.2018, 20 Uhr: Fraktionssitzung RK
- 09.08.2018, 19:30 Uhr, Sitzungsraum an der Stadtmauer: Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Jugend, Sport und Kultur
- 13.08.2018, 19:30 Uhr, Sitzungsraum an der Stadtmauer: Bau-, Verkehrs-, Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss
- 14.08.2018, 19:30 Uhr, Sitzungsraum an der Stadtmauer: Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss
- 21.08.2018, 20 Uhr, Heinrich-Klein-Saal: Stadtverordnetenversammlung