Als Kinder haben wir gerne „Verstecken“ gespielt, einer musst die Augen zuhalten und bis „zehn“ zählen, und in dieser Zeit durften sich die anderen Kinder verstecken.
Warum spielt aber die Bürgermeister mit dem Stadtparlament „verstecken“?
Nun, das Parlament hat Ende November eine neue „Geschäftsordnung“ beschlossen, also ein Regelwerk, nach dessen Ausführungen die Arbeit eben dieses Gremiums von statten gehen soll. Soweit, so gut.
Der Bürgermeister hatte mit der Kommunalaufsicht Kontakt aufgenommen, und diese hat Einwände gegen die neuen Bestimmungen angemeldet. Nun hätte man erwartet, dass eben diese Einwände konkretisiert werden. Dann hat man eine Grundlage um zu sagen, dieses können wir rausstreichen, jenes können wir umformulieren, damit es rechtlich Bestand haben kann. Wir wissen nicht, was die Kommunalaufsicht gesagt hat, eine erste Einschätzung war grob negativ, aber welche Änderungen nun falsch sein sollten , wurde nicht aufgezählt.
Nun hat der Bürgermeister formal Widerspruch gegen den Beschluss des Parlamentes eingelegt. Und das OHNE Begründung!
Das Parlament muss nun im Januar wieder zusammenkommen, und die Geschäftsordnung neu beraten. Wenn dann immer noch keine Begründung auf dem Tisch liegt, fällt eine neue Beratung recht schwer. Was soll man da ändern, wenn man nicht weiss was geändert werden muss?
So geht „Versteck spielen“ für Erwachsene.
Man kann auch sagen, rauszögern, verschleppen, aussitzen, oder was einem da noch so schöne Worte einfallen.